Der Traum vom dänischen Ferienhaus
Was wäre, wenn man ein dänisches Ferienhaus sein Eigen nennen und noch mehr Zeit im Herzensland verbringen könnte? Unmöglich, denken viele. Doch Katja aus Dortmund ist es gelungen und sie hat uns von ihrem Weg zum Ferienhaus erzählt.
Eine nordische Liebe beginnt
Die Geschichte von Katja Meier (Name von der Redaktion geändert) liest sich zunächst wie viele Geschichten von deutschen Urlaubern, die einmal Richtung Norden gestartet sind, sich in Land und Leute verliebt haben und nun regelmäßig in das hyggelige Land kommen. „Unser Herz schlug sofort für Dänemark“, erinnert sich die Dortmunderin. Durch den Besuch der Internationalen Tourismus-Börse Berlin (ITB) und eines skandinavischen Reisebüros im Jahr 1986 sowie Erzählungen von Freunden waren sie und ihr Mann neugierig auf das kleine Land im südlichen Skandinavien geworden.
Das erste Mal in Nordjütland
„Für uns war es ein magischer Moment, als wir das erste Mal durch Gl. Skagen gelaufen sind. Dieses Licht, das Meer, der Wind – der ganze Ort war traumhaft schön“, erinnert sie sich. Die unberührte raue Natur Nordjütlands begeisterten sie und ihren Mann ebenso sehr, wie die dänische Kunst und das feine Kunsthandwerk vor Ort. Die Ferienhäuser waren schnell nicht nur eine Urlaubsunterkunft, sondern ein Treffpunkt der Familie und ihr kleines, feines Paradies. „Entschleunigung von der ersten Minute an, ein Ort zum Seele und Kraft auftanken“, fasst Katja Meier ihre Erfahrungen zusammen.
Hauskauf: Doch nicht unmöglich?
Nach Aufenthalten auf Falster, Møn, Seeland und Nordjütland kam bei Familie Meier schnell der Gedanke auf, ein Ferienhaus zu kaufen. Konkret wurde es allerdings erst viele Jahre später, als die beiden Selbständigen ihr Unternehmen 2022 an einen Nachfolger übergaben und einen neuen Lebensabschnitt einläuteten. „Über einen sehr langen Zeitraum habe ich rein aus Interesse den Immobilienmarkt beobachtet, bei unseren Aufenthalten immer wieder die Verkaufsschilder „Til salg“ gesehen und angefangen, zu träumen. Was wäre, wenn…“, sagt Katja Meier.
Eine Entdeckung macht Hoffnung
Auf der Homepage eines lokalen Immobilienmaklers entdeckte sie zufällig, dass dieser für ausländische Interessenten eine deutschsprachige Mitarbeiterin hat. „Das hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe das Maklerbüro kontaktiert. Bis zu dem Zeitpunkt bin ich davon ausgegangen, dass ein Hauskauf in Dänemark für uns unmöglich ist“, räumt die Dortmunderin ein. Der Kontakt zum Makler erwies sich als erste Etappe auf dem Weg zum Haus.
Mit externer Hilfe zum Ziel
Meiers zogen auf Empfehlung des Maklers eine Hamburger Anwaltskanzlei zu Rate, die die Voraussetzungen für den Hauskauf prüfte. Entscheidend waren die regelmäßigen Dänemark-Aufenthalte, die lückenlos nachgewiesen werden mussten. „Das war die zeitintensivste Phase. Tatsächlich waren wir seit 1986 jedes Jahr – in unterschiedlicher Frequenz – in Dänemark. Für uns war das so selbstverständlich, dass uns dies erst durch die Aufstellung bewusst wurde“, sagt sie Unternehmerin, die von Bekannten oft „Ihr mit eurem Dänemark“ zu hören bekam.
Die Beständigkeit und die vielen Aufenthalte zahlen sich aus
Die Civilstyrelsen des dänischen Justizministerium erteilte dann die allgemeine Genehmigung, sodass die Immobiliensuche beginnen konnte. Ein Glücksfall. Denn diese gibt es laut Behörde nur in seltenen Fällen. „Wir wussten genau, was wir wollten: Ein Ferienhaus mit Ganzjahreswohnsitz, modern und ohne Renovierungsstau“, erinnert sich Katja Meier. Im Oktober 2023 besichtigten sie das gewünschte Objekt, prüften zusammen mit dem Makler Zustands- und Strombericht sowie die Historie des Hauses auf DinGeo.
Der Traum vom dänischen Ferienhaus wird wahr
Mit dem konkreten Objekt erteile die Behörde auch die spezielle Genehmigung, sodass dem Kaufvertrag und der Grundbucheintragung nichts im Wege stand. Nach der Vertragsunterzeichnung im November erfolgte am 29. Dezember 2023 die Übergabe. Die Familie beantragte ihre persönliche Registrierungsnummer „CPR“, eröffnete ein Konto bei einer dänischen Bank und meldete Strom, Internet und Entsorgung an. „Alles erfolgte mit bester Unterstützung durch das Maklerbüro“, berichtet das Paar.
Besonders positiv: Viel Transparenz und Sicherheit
Für den Kauf fielen Kosten für Anwalt, Grundsteuer, Eigentümerwechsel- und Hausversicherung, der Beitrag für die Eigentümerschaft und den Küstenschutz an. „Den Makler zahlt in Dänemark der Verkäufer. Die Nebenkosten sind geringer als in Deutschland. Der größte Posten waren die Anwaltskosten“, berichtet Katja. Der Zustandsbericht, der durch einen zertifizierten Gutachter erstellt wird und die Eigentümerwechselversicherung, die versteckte Mängel in den ersten fünf Jahren nach dem Verkauf absichert, gaben der Dortmunderin ein gutes Gefühl.
Erste Erfahrungen als Hausbesitzer in Dänemark
Ob die Meiers es wieder machen würden? „Auf jeden Fall – sofort wieder“, lautet die eindeutige Antwort. „Unser Vertrauen wurde belohnt. Gekauft wie gesehen, es stimmte bis in kleinste Detail“, berichtet das Paar, das, so oft es geht, Zeit im dänischen Ferienhaus verbringt. Die Familie entschloss sich, den bestehenden Vermietungsvertrag zu übernehmen und das Haus in der übrigen Zeit zu vermieten. „Wir fanden, alles sollte so bleiben, wie es ist“, sagen sie. Mit der Entscheidung gehört die Familie allerdings zu einer Minderheit. Der Großteil der dänischen Ferienhäuser wird nicht vermietet und das ganze Jahr über durch die Besitzer selbst genutzt.
Das sagen die dänischen Nachbarn
„Wir haben oft gehört ‚Ist das einfach mit Ihnen‘ und genau das ist unser Ziel. Wir sind glücklich und dankbar, diese einmalige Chance erhalten zu haben“, sagt Katja Meier. Dieses Glück hat nicht jeder. Für viele bleibt es ein Traum. Wer es jedoch ernst meint, denen rät sie: „So oft wie möglich Urlaub in Dänemark machen, sich ‚seine‘ Region suchen, Dänisch lernen, lesen, um ein Feeling für Land und Leute zu bekommen und dänische TV-Serien in Originalsprache mit Untertiteln zu schauen“. Wer weiß, vielleicht werden weitere Ferienhaus-Träume wahr. Es zu versuchen, lohnt sich.