VG52 in Marielyst - Falster

Wir hatten das Haus für 10 Tage im Oktober gebucht. Nach einer schönen Fahrt mit der Fähre konnten wir die Schlüssel nebst einigen Prospekten auch nach 16 Uhr noch im Willkommenscenter abholen. Die gebuchten Wäschepakete und das Babybett sollten schon im Ferienhaus sein. Als wir ankamen verteilten sich alle auf die Zimmer, mit vier kleinen Kindern zwischen 1 - 5 Jahren ist das schon Herausforderung genug. Insofern war es im ersten Moment eine willkommene Überraschung, dass in dem Hauptschlafzimmer bereits ein aufgebautes Babybett stand. Eine weit weniger schöne Überraschung war, dass sich in dem Bett noch eine zerkaute Socke und ein Hundeleckerli fanden. Später entdeckten wir dann, dass ein schwarzes Paket im Vorflur ein weiteres, sauberes Babybett enthielt, diese aufgebaute Hundeschlafstätte war wohl irrtümlich nicht abgebaut worden. Dennoch kein schöner, erster Eindruck, insbesondere mit einem Kleinkind. Die nächste Herausforderung war es das Haus warm zu bekommen. In den Zimmern sind diverse unterschiedliche Elektroheizungen installiert worden. Insgesamt sind 5 (oder 6) unterschiedliche Modelle in dem Haus verbaut, teilweise mit Fernbedienungen, teilweise einfache Touchdisplays oder Drehschalter. Eine Anleitung zu den einzelnen Heizungen wäre wirklich hilfreich gewesen und hätte uns das Internetstudium der Bedienungsanleitungen erspart (kommt nicht auf meine persönlichen Top Ten der Urlaubsaktivitäten). Wer sich schon vorab bilden möchte, die Hauptheizung hört auf den wohlklingenden Namen Hisense AST-12UW4SVETG10.

Das Wasser im Ferienhaus ist extrem kalkhaltig, füllt man eine Karaffe mit Wasser, ist diese zunächst weißlich trüb, bis sich der Kalk gesetzt hat und eine richtige Schicht auf dem Boden der Karaffe bildet. Ein Wasserfilter wäre daher wünschenswert bis erforderlich. Die Ausstattung der Küche des Ferienhauses war teilweise in Ordnung (neue Pfannen, Messer von Ikea), die günstigste Kaffeemaschine und der Wasserkocher liefen allerdings erst nach intensivem Putzen wieder einigermaßen. Auch sonst sah man der Ausstattung viele lange Saisons an. Im Eisschrank fehlt eine Schublade, der Korb im Geschirrspüler kommt einem entgegen, die Anzeige vom Herd ist defekt. Dazu verschmutzte Kuscheltiere bei den Kinderspielsachen, beschädigte Schubladen, kaputte Gartenmöbel, ein Staubsauger der wirklich stank, schimmelige Duschabzieher und unhygienische Klobürsten. Zu dem Ferienhaus gehört ein kleines Gästehaus, das von meiner Schwester und ihrer Familie bewohnt wurde. Hier wäre es wirklich angeraten in eine Fußmatte und einen Besen zu investieren, da man jedes Mal Dreck in das Schlafzimmer trägt. Gereinigt wurde das Haus und insbesondere die Badezimmer riechbar, ein starker Chlorgeruch umwehte die Sanitärräume. Leider war das Reinigungsergebnis weit weniger spürbar, die schlechten Bewertungen unserer Vormieter haben offenbar keine besonderen Anstrengungen ausgelöst, denn das Haus war einfach nicht gründlich gereinigt. Mehrere Matratzen waren verdreckt, aus der Abstellkammer kam ein extrem muffiger Geruch.

Überhaupt verströmte das Haus einen leicht modrigen Geruch, den wir mit der Anschaffung mehrere Duftdiffuser begegneten. Als wir wieder zuhause angekommen waren, stellten wir fest, dass alle Textilien erst einmal in die Wäsche mussten, weil sie diesen Geruch angenommen hatten. Der Duschabfluss in dem einzigen zeitgemäßen Badezimmer lief nicht mehr ab, auch die anderen Badezimmer sollten dringend gründlich mit Antischimmelmitteln behandelt werden. Wir fanden neben dem Hundeleckerli auch noch eine Socke in der Waschmaschine und einen Slip im Wäschekorb Den großflächigen Schimmel in der Auflaufform fand man dann gar nicht mehr so schlimm. Wir haben am Tag vor der Abreise noch einmal das Gespräch mit dem Anbieter gesucht, denn auch wenn wir und den Urlaub nicht vermiesen lassen wollten, zumindest einmal sagen wollten wir es. Die Mitarbeiterin verwies uns zu Recht auf den geschlossenen Mietvertrag, Jetzt könne Sie nichts mehr für uns tun. Mängel seien unverzüglich zu melden und für diese Zwecke stehe jederzeit ein Notfallputzteam bereit. In einem Hotelzimmer würde man ja auch nicht selbst zu putzen anfangen. Das ist natürlich richtig, aber gerade mit kleinen Kindern neigt man doch dazu hygienische Probleme direkt anzugehen und wenn man etwas eklig findet, putzt man es dann im Zweifel doch weg, statt die Nummer der Ferienverwaltung anzurufen. Mögen unsere Nachmieter schlauer sein, denn tatsächlich verlangt die Ferienhausverwaltung noch einen Beitrag für den erhöhten Reinigungsbedarf bei der Abreise.

Schönes geräumiges Haus. Sehr empfehlenswert.