Dänemarks immense Küstenlinie stellt ein Paradies für Meeresangler dar. Wir finden sandige, steinige sowie kiesige Strände. Häfen, Priele und Molen sind zusätzliche Hot Spots … und auch vom Boot sind stattliche Fangerfolge möglich. Doch welche Fischarten leben in Nord- und Ostsee überhaupt?
Der europäische Aal ist eine besondere Spezies. Als eine der wenigen Fischarten, kann er zwischen salzhaltigen und süßem Wasser wechseln. Das macht ihn enorm anpassungsfähig! Auch Brackwasser stellt kein Problem für den länglichen Fisch dar. Zum Laichen zieht es ihn viele tausende Kilometer in Richtung Bahamas (Sargassosee).
Sein Lebensraum ist der Grundbereich, wo er sich zwischen Steinen, Kraut oder im Sand versteckt. Auch seine Nahrung ist sehr vielfältig. Er gilt als Allesfresser und lässt sich mit Würmern, Fischfetzen, Köderfischen oder Krebsen überlisten.
In der Küche ist er sehr willkommen. Nicht nur als klassischer Räucheraal gilt er als Delikatesse. Aal lässt sich in zahlreichen Formen zubereiten. Besonders interessant: Der Aal gilt als eines der Lebensmittel mit dem höchstem Vitamin D Gehalt. Junge Aale (Glasaale) werden in Asien als Delikatesse genossen. Dieser Umstand hat die Bestände stark reduziert.
Schonzeiten des Aals: vom 1. Dezember bis zum 28. Februar
Mindestmaße des Aals: Nordsee, Ostsee, Limfjord: 40 cm Ringkøbing Fjord, Nissum, Stadil-, Roskilde,- und Isefjord: 38 cm
Flundern, Klieschen, Rotzungen, Glattbutts, Schollen und Seezungen! Alle Unterarten haben ein eigenes Erscheinungsbild ähneln sich aber in Lebensweise und Vorlieben. Plattfische sind Tarnungskünstler, die sich im Bodensediment eingraben können. Im Sand sind sie nur noch schwer zu erkennen. Gut um sich vor Feinden zu schützen und die eigene Beute besser zu jagen.
Alle Plattfischarten sind Grundfische. Erfolgsaussichten sind beim Brandungsangeln oder bei Fischen mit Bleimontagen vom Boot gegeben. Ködertechnisch nehmen sie natürliche Nahrung an. Gerade Watt- und Seeringelwürmer stehen bei den "Platten" hoch im Kurs. Auch Garnelen oder Fischstücke können zum Erfolg führen.
Plattfische gelten als Delikatesse! Besonders die Seezunge ist recht selten und wird als Feinkost gehandelt. Flundern und Klischen trifft man häufiger an. Ihr Fang stellt auch für Kinder ein echtes Strandabenteuer dar.
Schonzeiten Plattfische:
Flunder: weibliche Fische vom 1. Februar - 30. April (westliche Ostsee und Lillebelt-Region)
Mindestmaße von Plattfischen:
Flunder (Skagerrak und Kattegat): 25,5 cm
Flunder (westliche Ostsee): 23 cm
Glattbutt: 30 cm
Kliesche: 25 cm
Rotzunge: 26 cm
Scholle (Skagerrak, Kattegat, Nordsee): 27 cm
Scholle (Ostsee): 25 cm
Seezunge: 24 cm
Steinbutt: 30 cm
Heringszeit ist Angelzeit! Im Frühjahr wird Dänemark von riesigen Schwärmen besucht. Egal ob vom Boot, vom Ufer oder von Molen. Die beliebten Speisefische lassen sich in hohen Stückzahlen überlisten. Wichtig ist ein offenes Auge, denn Schwärme verraten sich oft oder werden von Möwen gejagt.
Heringe sind Fische des Freiwassers! Als intelligentes Schwarmkonstrukt schützen sie sich vor Feinden und können gigantische Strecken zurücklegen. Sie sind Brotfisch für Wale, Robben, große Dorsche, Lachse oder Meerforellen.
Dem Hering werden ganze "Heringsfestivals" gewidmet. In Hvide Sande findet das größte statt und zieht jährlich im April viele Besucher an. Spannende Delikatessen inklusive!
Schonzeiten Hering: keine Schonzeit
Mindestmaße Hering: Nordsee, Limfjord, Ringkøbing Fjord: 20 cm Skagerrak, Kattegat: 18 cm
Knallgelbe Rapsfelder sind das Zeichen der Hornhechtsaison. Pünktlich zur Blütezeit treffen auch die Hornhechtschwärme im Mai an der Küste ein. Die Fischart hat eine spitze Maulpartie und erinnert an einen kleinen Marlin. Ähnlich wie der legendäre Fisch aus "Der alte Mann und das Meer" springt der Hornhecht sehr gerne aus dem Wasser.
Hornhechte sind raffinierte und schnelle Schwimmer, die bevorzugt in flachen Wasserschichten rauben. Sie jagen kleine Fische, haben aber auch gegen Krebse und Wattwürmer nichts einzuwenden. Schlanke Blinker oder Fliegen im Sandaaldekor sind ebenfalls keine schlechte Wahl. Wir empfehlen Einzelhaken zu benutzen, da Drillinge sich im schlanken Maul schlecht haken.
Auch für die Küche sind Hornhechte geeignet und fallen durch leuchtend grüne Gräten auf.
Schonzeiten Hornhecht: keine Schonzeit
Mindestmaß Hornhecht: kein Mindestmaß
Auch königliche Salmoniden ziehen durch Dänemarks Salzwasser. Lachse und Meerforellen laichen in Flüssen wie der Odense Å oder der berühmten Gudenau. Dänemark leistet dementsprechend zukunftsgerichtete Arbeit zur Wiederansiedlung dieser Arten.
Sie gelingt und hat die Küstenregion zum Eldorado für Meerforellenangler gemacht. Jährlich reisen viele Besucher zum Fang dieser Fischart an. Lachsangler haben beim Trolling vom Boot den größten Erfolg. Denn diese Fischart mag das offene Wasser. Das Meer um Bornholm gilt als Traumrevier für Lachsangler.
Beide Fischarten sind echte Jäger. Meerforellen lieben kleine Fische, Sandaale oder Krebse. Lachse machen Jagd auf teils große Heringe. Beide Fischarten kann man sehr gut mit Kunstködern (Blinkern und Wobblern) oder auch mit Fliegen fangen.
Schonzeiten Lachs: national: 16. November - 15. Januar (für gefärbte Fische und Lachse im Laichkleid) Wattenmeer: 15. September bis 28./29. Februar nördlich Mandø, Ringkøbing Fjord, Nissum Fjord und Stadilfjord: ganzjährig
Mindestmaß Lachs: 60 cm
Schonzeiten Meerforelle: national: 16. November - 15. Januar im Wattenmeer: 15. September - 28./29. Februar (gilt für alle Meerforellen) um Bornholm: 15. September - 28./29. Februar (gilt für alle gefärbten Fische und Fischen im Laichkleid) in den Fjorden: ganzjährig
Mindestmaß Meerforelle: 40 cm
Ähnlich wie der Hering tritt die Makrele in riesigen Schwärmen auf. Die thunfischverwandte Art ist ein schneller Schwimmer und ihre tigerartige, grün-schwarze Rückenpartie besonders schön. Zur Makrelenzeit sind Maßenfänge möglich. Gerade Molen sind echte Hot Spots.
Makrelen favorisieren das Mittel- und Oberflächenwasser. Im Schwarm legen sie weite Strecken durch den Atlantik zurück, bevor sie im Frühjahr an der dänischen Küste auftauchen. Erfolg ist von der Küste wie auch vom Boot aus möglich.
Mit speziellen Makrelenpaternostern (bis zu 5 Haken, die einen kleinen Fischschwarm imitieren) sind Mehrfachfänge möglich. Sind alle 5 Haken belegt, dann spricht man von einem "Full House". Makrelen haben sehr gesundes, fettreiches Fleisch. Es ähnelt dem des Thunfisches.
Schonzeiten Makrele: keine Schonzeit
Mindestmaß Makrele: Ostsee, Skagerrak und Kattegat: 20 cm Nordsee: 30 cm
Der Wolfsbarsch liebt eigentlich wärmere Gefilde und ist ein Fisch des Mittelmeeres. Durch das sich erwärmende Atlantikwasser breitet er sich gen Norden aus und kann mittlerweile auch gezielt in der Nordsee gefangen werden. Prädestiniert für den Fang sind die warmen Sommermonate ab Juni.
Er ist ein echter Jäger, den es in alle Tiefenzonen verschlägt. Manchmal knackt er Muscheln am Grund, jagt Heringsschwärme im Freiwasser oder greift Oberflächenköder an. Diese Fischart ist meistens in Schwärmen unterwegs und raubt sehr aggressiv.
Ebenso vielfältig sind die Angelmöglichkeiten. Boots- wie auch Uferangeln ist erfolgreich. Selbst Brandungsangeln mit Muschelfleisch oder Krebsen ist keine schlechte Idee. In Jagdphasen lässt sich der Wolfsbarsch mit modernen, amerikanischen Angelmethoden (Jigging oder Topwater Fishing) überlisten. Sein Fleisch ist hervorragend!
Schonzeiten Wolfsbarsch: Nordsee südlich Hanstholm: vom 1. Januar - 30 Juni ist nur Catch & Release erlaubt. Im sonstigen Zeitraum darf ein Wolfsbarsch pro Tag entnommen werden.
Mindestmaß Wolfsbarsch: 42 cm