Roskilde – Stadt der dänischen Könige

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Der Sarkophag der dänischen Königin Margrethe I

Roskilde ist für Dänen die Stadt der Könige, ausländischen Gästen ist Roskilde vielleicht als Austragungsortes des Roskilde Festivals bekannt. Der mächtige Dom und das Wikingerschiffsmuseum sind auf jeden Fall einen Besuch wert.

Map

Fast dänische Hauptstadt – aber nur fast

  1. Altes Backsteingebäude mit einem Hinweis zur Touristeninformation
    Im Byens Hus am Stændertorvet gibt es viel Informationsmaterial für einen Tag in der Stadt
  2. Kopfsteinpflasterstraße zum Dom
    Der Dom steht nur wenige Meter vom Stændetorvet entfernt
  3. Blick auf die Front des Doms
    Das Königsportal, die große Tür an der Front, wird nur für königliche Bestattungen geöffnet
  4. Blick noch oben zu den Turmspitzen an der Front
    Die Türme über dem Portal ragen 83 Meter in die Höhe
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Wer sich ein wenig für die Geschichte Dänemarks interessiert, kommt an Roskilde nicht vorbei. Gegründet wurde die Stadt vor etwa 1.000 Jahren, natürlich von den Wikingern. Etwa 500 Jahre war Roskilde dann Sitz der dänischen Monarchie.

Harald Blauzahn, der als erster König ganz Dänemark unter einer Krone vereinen konnte, soll 985 eine Kirche in Roskilde gestiftet haben. Mit dem Bau des heutigen Doms begann man aber erst im 12. Jahrhundert. Es wurde die erste, gotische Backsteinkirche Dänemarks. Hier werden seit 1559 alle dänischen Monarchen bestattet.

In den vergangenen Jahrhunderten wurde der Dom ständig erweitert, viele Herrscher bauten sich eine eigene Gruft, die natürlich dem Baustil der jeweiligen Epoche entsprach. 1995 wurde der Dom für seine so entstandene, ungewöhnliche Architektur in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen.

Ein Geschenk für den Bischof

Aufgrund seiner wirtschaftlichen und weltlichen Bedeutung hätte Roskilde dänische Hauptstadt bleiben können, doch als Bischof Absalon das bis dato unbedeutende Örtchen Havn geschenkt bekam und dort eine Festung errichtete, entwickelte sich dieser strategisch günstiger gelegene Fleck zum Handelszentrum København, dem heutigen Kopenhagen.

Der Dom zu Roskilde

Im 15. Jahrhundert zogen auch die Könige nach Kopenhagen um. Die Monarchen wohnen inzwischen im Schloss Amalienborg, die dänische Regierung tagt nach wie vor in der Christiansborg. In den Gewölben unter Christiansborg kann man einen Blick auf die Ruinen der ersten Festung von Bischof Absalon werfen.

Dem Roskilde Dom als königliche Gruft blieben die Monarchen treu, auch das Grabmal der heutigen Königin hat bereits seinen Platz eingenommen.

Noch ist es unter einer pastellfarbenen Hülle verborgen. Eine Schauwand zeigt aber, was sich darunter verbirgt. Margrethe II hat ihren Sarkophag vom Bildhauer Bjørn Nørgaard gestalten lassen. Es ist ein gläsernes Prachtstück, an dem der Künstler 15 Jahre arbeitete.

Prunkvolle Grabstätten in jeder Nische

Hinter dem Altar steht der Marmorsarg von Margrethe I. Sie war eine ungekrönte Herrscherin, denn Frauen sind erst seit dem 20. Jahrhundert in der Thronfolge vorgesehen. Dennoch gilt Margrethe I als eine der bedeutendsten Regentinnen des Mittelalters.

  1. Seitenansicht des Doms
    Hinter jedem Anbau verbirgt sich eine königliche Grabstätte
  2. Besucher im Dom vor einer Skulptur, im Hintergrund ein Wandgemälde
    Imposant, wie all seine Bauwerke, ist die Grabkammer von Christian IV
  3. Schwarz-weißes, römisch anmutendes Grabmal aus Marmor
    Christian III gab sich etwas bescheidener bei der Wahl seines Grabmals
  4. Blick von der Empore auf eine Nische unter den Bögen
    Margrethes Sarkophag steht bereits in einer Nische, verborgen unter einer pastelligen Hülle
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Kostbares Interieur aus vielen Jahrhunderten

  1. Blick auf den Altar im Roskilde Dom
    Das goldene Altarbild stammt aus dem 16. Jahrhundert

Neben den verschiedenen Grabstätten und dem prächtigen Königsportal zwischen den Türmen, das nur für die letzte Ruhe der Monarchen geöffnet wird, sind auch der goldene Altar oder die Holzorgel aus dem 16. Jahrhundert sehenswert.

In der oberen Etage zeigt ein kleines Museum verschiedene Modelle des Doms aus früheren Jahrhunderten und ein paar andere Exponate zur Geschichte des Doms.

Versucht man den Dom von außen zu fotografieren, erkennt man schnell, wie viel Platz dieses Gebäude auf dem Kirchplatz einnimmt - es gibt keine Perspektive, aus der man alle Türme und Anbauten auf ein Foto bekommt.

Eine Führung lohnt sich

Gegen eine Gebühr darf man das Innere des Doms besichtigen. Es lohnt sich, an einer Führung teilzunehmen, um die Geschichte der Kirche und der zahlreichen Kapellen und Grabstätten zu verstehen. Die Führungen werden auch auf Deutsch angeboten.

Ein Stadtbummel mit vielen Möglichkeiten

Roskilde ist mit etwa 50.000 Einwohnern die größte Stadt auf Seeland nach Kopenhagen und Frederiksberg. Entsprechend gut sind die Einkaufsmöglichkeiten und die Auswahl an Gastronomie. Am Stændertorvet, dem zentralen Marktplatz, bekommt man im Byens Hus Karten und viele Tipps für einen Rundgang durch die Stadt und zu allen Sehenswürdigkeiten.

An der Sankt Ols Stræde hinter dem Dom warten gleich zwei Museen. Das Roskilde Museum zur Archäologie der Region und am Ende der Straße das Roskilde Kloster, das aber nur in den Sommerferien für Besucher öffnet.

Der Klostergarten ist immer zugänglich, ebenso wie die beiden großen Stadtparks zwischen dem Zentrum und dem Hafen am Roskilde Fjord.

Moderne Architektur

Eine sehr moderne Sehenswürdigkeit ist die Müllverbrennungsanlage. Das Bauwerk nach einem Entwurf des holländischen Architektens Erick van Egeraat ist mit perforiertem Eisen verkleidet. Aus den unzähligen Löchern leuchtet die Hülle des Nachts wie ein Sternenhimmel.

Das Gaswerk am Hafen ist eine Galerie für verschiedene, moderne Künstler, auf dem Vorplatz und auch dahinter gibt es ein paar Streetfood-Angebote.

  1. Backsteinkloster mit Treppengiebeln, davor eine Buchenhecke
    Die ersten Mauern des Klosters wurden auch im 16. Jahrhundert errichtet
  2. Blick auf die Fußgängerzone im Sonnenschein mit einigen Passanten
    Auf der Skomagergade kann man gemütlich bummeln und Kleidung oder Wohnaccessoires kaufen
  3. Blick auf den Marktplatz, im Hintergrund Cafés
    Auf dem Stændertorvet vor der Touristeninformation findet auch der Wochenmarkt statt
  4. Eingang zum Rosklide Museum, ein schlichter Bau aus den 60er Jahren
    Im Rosklide Museum erfährt man mehr über Archäologie und die Geschichte der Stadt
  5. Ehemaliges Gaswerk davor ein Streetfoodwagen und ein paar Sitzplätze
    Das frühere Gaswerk am Hafen ist heute eine Galerie mit Glaskunst und Malerei
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Das Wikingerschiffsmuseum

  1. Holzboote im Fjord
    Im Wikingerschiffsmuseum sind restaurierte und nachgebaute Wikingerschiffe zu sehen
  2. Flaches Holzgebäude am Hafen, davor kleine, bunte Boote
    Zum Museum gehören mehrere, flache Holzgebäude auf einer Art Insel im Hafen
  3. Flacher Holzbau am Wasser, davor ein langes, schmales Schiff
    Rund um die Museumsgebäude liegen Holzschiffe an den Stegen
  4. Farbiges Holzboot auf einer Wiese, dahinter Wohnhäuser
    Selbst auf den Uferwiesen am Fjord liegen Nachbauten historischer Boote
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Das Wikingerschiffsmuseum am Roskilde Fjord verdankt seine Schätze einer Verteidigungsanlage vor der Stadt. Um die Fahrrinne im Roskilde Fjord gegen Feinde zu sichern, versenkte man im 11. Jahrhundert fünf Holzschiffe als Barriere. Nur ortskundige Schiffer konnten danach die Passage zwischen den Buchten und Inseln in der sogenannten Peberrenden gefahrlos bewältigen.

Nachdem Archäologen durch angeschwemmte Planken auf den Fundort bei Skuldelev aufmerksam wurden, barg man 1962 die Wracks von fünf Wikingerbooten aus dem Schlick.

Schiffswracks aus dem 11. Jahrhundert

Das Museum in Roskilde wurde 1969 für diese ersten Funde errichtet. Im Laufe der Jahre fand man noch weitere Wrackteile im Fjord. Sie wurden in der Museumswerft konserviert und teilweise rekonstruiert.

Das Kriegsschiff Skuldelev 2 aus dem ersten Fund stammte ursprünglich aus Irland, mit einer Länge von 30 Metern gehört es zu den größeren Funden. Mit einem Nachbau dieses Schiffes, der Havhingsten von Glendalough, werden Rundfahrten angeboten.

Rock'n Roll im Musicon

Irgendwie schrill und sehr modern ist das Popmuseum Ragnarock im neuen Stadtteil Musicon. In interaktiven Ausstellungen wird die Geschichte des Rocks und Pops in Dänemark erzählt. Abends finden Vorträge zu internationalen Musikgrößen statt.

Das Musicon entwickelte sich seit 2008 zu einem kulturellen Hotspot der Region. Musiker, Künstler, Sportler und kreative Unternehmen haben auf dem ehemaligen Gelände eines Betonwerks den neuen Stadtteil gegründet.

Roskilde Festival

Im Musicon ist auch die Verwaltung des Roskilde Festivals beheimatet. Alljährlich treffen sich auf diesem Festival am ersten Wochenende im Juli Musikfans, um Rock- und Popgrößen wie die Rolling Stones, The XX oder The Cure zu erleben. Das Festival dauert eine Woche, die Konzerte finden von Mittwoch bis Sonntag auf mittlerweile zehn verschiedenen Bühnen statt.

Wer nicht auf dem Festivalgelände zelten mag, kann ein Ferienhaus in Dänemark buchen und mit dem Zug nach Roskilde fahren.

  1. Ungewöhnliches, goldfarbenes Eingangsportal zum Popmuseum
    Dem Ragnarock Museum sieht man schon von außen an, dass es hier poppiger zugeht
  2. Ausstellungsraum im Popmuseum. Besucher mit Kopfhörern und große Videoleinwände
    Der dänischen Band Gasolin widmet das Museum eine eigene Abteilung
  3. Restaurant im Museum, im Stil der 1970er
    Das Museumscafé erinnert an eine Mensa aus den 1970er Jahren
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Sagenhaftes Gammel Lejre

  1. Schmaler Bach zwischen blühenden Wiesen
    Die schöne Landschaft um Lejre wurde kürzlich zum Nationalpark Skjoldungerenes Land erklärt
  2. Eingangsgebäude zum Freiluftmuseum, Plakate an der Hauswand, davor ein Fahnenmast
    Das Sagnlandet Lejre ist ein Freilichtmuseum zur Steinzeit und den Wikingern
  3. Auslage im Museumshop, bunte Pullover und Taschen
    Im Museumsshop des Sagnlands gibt es auch modern anmutende Mode und Taschen
  4. Kleines, schwarz-weißes Haus mit Hinweis auf ein Geschichtsmuseum
    Sagnkongernes Lejre, königliches Lejre, heißt das Geschichtsmuseum in Gl. Lejre
  5. Weißer Fachwerkhof mit dem Museum
    Das Museum ist in den Hestebjerggård eingezogen, einem schmucken, alten Bauernhof
  6. Überreste einer Schiffssetzung auf einer blühenden Wiese
    Auf den hügeligen Wiesen findet man Spuren der frühen Besiedlungen
  7. Zahlreiche Ponys am Zaun einer hügeligen Koppel
    Die Ponys nebenan weiden auf dem Hestebjerg, der zum Museumshof gehört
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Bevor die Könige im frühen Mittelalter nach Roskilde umzogen, war Gammel (Gl.) Lejre das Zentrum der Macht. Im Umkreis von Gl. Lejre wurden Gräber und Mauerreste von der Steinzeit bis zum 17. Jahrhundert gefunden, man kann die Besiedlung dieser Region fast lückenlos nachvollziehen. Das Land im Süden des Roskilde Fjords gilt als Wiege Dänemarks, 2015 wurde hier der Nationalpark Skjoldungernes Land eingeweiht.

Am Ortsrand von Lejre steht Schloss Ledreborg, ein Rokoko-Gutshof mit einem weitläufigen Landschaftspark. Das Schloss befindet sich in Familienbesitz, aber Park und eine Gemäldesammlung im Haus kann man besichtigen. Ab und an finden Festivals im Park statt.

Sagnlandet Lejre

Einen Teil des Grundstücks belegt das Freiluftmuseum Sagnlandet. Dieses "Land der Legenden" ist wirklich sagenhaft. Man kann Wikinger spielen, Holzboote schnitzen, Brot backen oder Familien besuchen, die im Sommer hier leben - in einer archäologisch begleiteten Siedlung. Alles ist zum Anfassen, Mitmachen und Ausprobieren. So wird Geschichtsunterricht zum reinen Vergnügen!

Ganz in der Nähe steht noch ein Museum zur Geschichte, das Lejre Museum im schönen Hestebjerggård mit Funden aus den Anfängen der dänischen Monarchie. Von hier führt ein Spaziergang zu den Wikingerspuren in der grünen Landschaft. Hest heißt Pferd, uns so weiden noch heute Ponys auf den Weiden am Hestebjerggård.

Was macht man in Roskilde
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